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Tauchausrüstung kaufen

Tauchausrüstung: Was zuerst kaufen?

Heute hat mir ein Tauchschüler eine interessante Frage gestellt, eine, die viele Absolventen von Tauchkursen beschäftigt. Nämlich, welche Teile der Tauchausrüstung man sich als erstes anschaffen sollte.

Es mag wohl eine Frage der Philosophie sein. Mag man halbe Sachen? Wenn nein, lautet die Antwort: Alles gleichzeitig.

Wenn aber das Budget – daran scheitert es wohl meistens – es nicht zulässt, gleich eine komplette Ausrüstung zu kaufen, gibt es folgend zu allen Ausrüstungsgegenständen ein paar Denkanstösse, die priorisieren helfen. Die Reihenfolge ist dabei nicht ganz zufällig gewählt.

ABC-Ausrüstung (Schnorchel, Maske, Flossen)
Ganz klar die Nummer 1 in den Prioritäten. Eine passende Maske mit Schnorchel ist ein absolutes Muss. Nichts ist nerviger, als eine Maske, die sich ständig mit Wasser füllt. Oder Druckstellen am Nasenbein, durch einen nicht passenden Rahmen verursacht. Hier geht probieren über studieren.
Zu der ABC-Ausrüstung gehören auch Füsslinge/Booties und die Tauchflossen.

Normalerweise wird dieses Paket selbst beim Open Water Diver Kurs vorausgesetzt.

Tauchcomputer inkl. Kompass
Der Tauchcomputer inkl. Kompass, ist heute ein Teil der Standardausrüstung. Nur noch ein paar Nostalgiker verzichten darauf. Der Tauchcomputer liefert wichtige Informationen über Nullzeit, Dekompressionsstufen, Tauchzeit, Tiefe, Aufstiegsgeschwindigkeit usw. Bei einem luftintegrierten Tauchcomputer ist auch der Restdruck in der Flasche ersichtlich. Dies alles sind wichtige Informationen, um den Tauchgang zu planen, zu kontrollieren und Entscheidungen zu treffen. Selbstverständlich kann ein Tauchcomputer auch gemietet werden. Aber als Pilot möchte man sein Cockpit ja irgendwie auch sehr genau kennen. Bekannte Marken sind Suunto, Mares, Cressi, Scubapro und HeinrichsWeikamp.

Suunto Tauchcomputer

Tauchcomputer neuester Generation

Tauchanzug
Hier stellt sich die Frage, in welchen Temperaturen man taucht. Ist ein Trockentauchanzug notwendig, dann wäre dieser wahrscheinlich meine erste Wahl, die ABC Ausrüstung vorausgesetzt. Trockentauchen ist absolut fantastisch und ermöglicht es, selbst in Wasser mit Minusgraden (ja, das gibt es) zu tauchen. Wenn der Anzug aber nicht genau passt und in der Bewegung einschränkt, dann ist das im besten Fall unbequem, im schlechtesten Fall sicherheitsrelevant. Und oft sind Miet-Trockis auch eher Halbtrockenanzüge, weil Manschetten nicht passen oder sonst kleine Löcher dem Wasser nicht Einhalt gebieten.
Kommt ein Nassanzug zum Einsatz, ist der Sitz zwar wichtig, jedoch nicht so entscheidend. Je wärmer das Wasser, desto dünner der Nassanzug und desto weniger muss die Wasserzirkulation innerhalb des Neoprenanzuges minimiert werden. ABER: Eine bestimmte Flüssigkeit zirkuliert in Mietanzügen ganz bestimmt oft. Genau, pinkeln während des Tauchgangs gilt für viele immer noch als Kavaliersdelikt und entsprechend muss man persönliche Hygienestandards versus Kosten eines Tauchanzuges abwägen.

Fourthelement Tauchanzug

Nasstauchanzug von Fourthelement

Lungenautomat
Selbstverständlich sind alle Teile einer Tauchausrüstung wichtig. Mit lebenswichtigem Atemgas versorgt einen aber praktisch ausschliesslich der Lungenautomat. Und ich zähle hier auch das Finimeter und Schläuche zu Inflator und allenfalls Trockentauchanzug dazu. Obwohl diese Ausrüstungsteile heute extrem zuverlässig sind und selbst in kältesten Bedingungen fehlerfrei funktionieren, benötigen sie Pflege und regelmässige Wartung. Und eigentlich kann der Taucher nur bei seinem eigenen Lungenautomaten 100%ig sicher sein, dass beides im richtigen Intervall und professionell gemacht wird.

Mares Fusion 52x Lungenautomat

Mares Fusion 52x Lungenautomat

Jacket / BCD, inkl. montiertes Messer
Das richtig und korrekt sitzende Jacket hilft massgeblich bei Tarierung und Trim. Je nach persönlichem Geschmack kommt eines mit integrierten Gewichten, mit mehr oder weniger D-Ringen oder mit Airtrim anstelle eines Faltenschlauchs zuoberst auf die Wunschliste. Persönlich glaube ich aber, dass mit zunehmender Erfahrung eigentlich mit jedem Jacket-Typ getaucht werden kann. Zudem lassen sich mit einigen Handgriffen bei einem Mietjacket die wenigen mechanischen Teile auf Funktionstüchtigkeit hin prüfen.

Mares Dragon MRS Plus

Jacket von Mares

Tauchlampe
Auf dem Gebiet der Tauchlampen wurden, wie in der ganzen Beleuchtungsindustrie, in den letzten Jahren gewaltige Fortschritte gemacht. Dank LED-Technologie sind Brennzeiten und Leuchtwerte Standard, die noch vor kurzen undenkbar waren. Während in unseren Breitengraden oftmals bei Dunkelheit oder schlechteren Sichtbedingungen getaucht wird, ist dies in den Tropen weniger der Fall. Will heissen, bei uns ist eine Lampe auf jedem Tauchgang Pflicht und entsprechend oft genutzt. Eine Lampe bleibt aber ein Lampe und viel mehr als ein- und ausschalten kann man sie nicht. Entsprechend ist die Handhabung nur wenig gewöhnungsbedürftig und eine Mietlampe erfüllt den Zweck. Aber Achtung: Oftmals sind gerade die Mietkosten für Lampen ziemlich hoch.

SolaDive1200_Handstrap-800

Light&Motion Tauchlampe


Tauchflasche
Ja, sehr wichtig, eine zu haben. Ob es die eigene ist oder ein gemietete, spielt meiner Meinung nach keine Rolle.

Blei
Wie bei der Tauchflasche

Fazit
Die Anschaffung einer Tauchausrüstung lässt sich sehr wohl etappieren. Eines muss man sich aber bewusst sein. Regelmässig Tauchen wird nur, wer nicht vor jedem Tauchgang in ein Tauchgeschäft fahren muss. Und einmal ehrlich: Wer hat sich jemals nur einen Ski oder ein Fahrrad ohne Vorderrad gekauft, um dann fehlende Teile dazu zu mieten? Eben.

Information zu Tauchausrüstung anfragen.

Author und Copyright: André Fahrni, DiveInStyle

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